WL: Euro gibt gegenüber dem Dollar nach - Draghi-Aussagen belasten
Der Euro hat am Donnerstagnachmittag zum Dollar nachgeben. Er reagierte damit auf Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi, der die Wachstumsrisiken in der Eurozone als weiterhin "abwärts gerichtet" bezeichnet hatte. Zudem erklärte Draghi, die Stärke des Euro in letzter Zeit bringe die Gefahr einer geringeren Inflation. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt mit 1,3517 Dollar um 0,8 Prozent niedriger.
"Die Verluste des Euro zeigen, wie sensibel der Markt auf die nicht gerechtfertigte Stärke einer Währung reagiert und auf alles, was auf eine aktivistischere Haltung" der EZB hindeuten könnte, sagte Simon Derrick, Chef-Devisenstratege der Bank of New York Mellon Corp. in London.
Die europäische Gemeinschaftswährung hat in den vergangenen sechs Monaten 6,9 Prozent zugelegt. Damit hat sie die beste Performance unter zehn Währungen von Industrieländern hingelegt, die von den Bloomberg Correlation-Weighted Indexes abgebildet werden.
Bei der Sitzung am Donnerstag hatten die Währungshüter den Leitzins bei 0,75 Prozent belassen. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten dies ausnahmslos erwartet.
Der Yen stieg zum Euro um 0,9 Prozent auf 125,50 Yen. Zum Dollar notierte die japanische Devise mit 93,55 Dollar kaum verändert.
Der Schweizer Franken legte zum Euro um 0,2 Prozent auf 1,2289 Franken zu. Zum Dollar verlor die eidgenössische Währung 0,7 Prozent auf 91,62 Rappen.